Einwohnerzahl:
363
davon männlich: 183
davon weiblich: 180
Alle Angaben Stand: 01/2006*
*Quelle Stadtverwaltung Roding

 


Bei günstiger Witterung bietet sich dem Betrachter auf einer der herausragenden Anhöhen am südwestlichen Horizont des Chamer Kessels ein weiter Blick über den Falkensteiner Vorwald sowie über das Regental, die Further Senke bis hin zu den Höhen des Bayerischen Waldes. Südlich von Roding, auf der höchsten Erhebung liegt Kalsing idyllisch 590 Meter über dem Meeresspiegel. Von weitem grüßt der auf Bundesebene im Jahr 1984 mit Gold prämierte Ort mit seinem Wahrzeichen der Dorfkirche St. Bartholomäus die von heimischen Lindenbäumen schützend umringt wird.

Die schmuck herausgeputzten stattlichen Bauernhäuser mit ihren prächtigen Gärten und die baumgesäumte Hauptstraße mit den schattigen Plätzchen versprühen einen zauberhaften Charme. Neue Aspekte wie das gut frequentierte Baugebiet am Südhang und das dominante Gasthaus in der Mitte fügen sich dank Dorferneuerungsmaßnahme gut in den alten Dorfkern ein und schaffen Zukunftsperspektiven. Ländlich geprägt und doch zentrumsnah durch eine forcierte Infrastruktur bietet Kalsing Heimat für jung und alt.



In der „Monumenta Boica“ wird im Jahr 1125 ein „Otto de Chalbezingen“ erwähnt. Der Edelsitz Kalsing könnte auf einen Eigennamen zurückzuführen sein. Eine andere Version führt die Ortsbezeichnung auf „Chalbesengen“ zurück, was durch Brennen erzielte Rodung bedeutet. Markgräfliche Dienstleute der Ministerialen errichteten auf Dienstlehen wichtige Stützpunkte. Die Urzelle des Ortes Kalsing dürfte die Kapelle einer solchen Grenzburg gewesen sein. Später erfolgte hier die Errichtung eines kleinen Klosters. Zur Versorgung wurden daneben Bauern angesiedelt. Kalsing befand sich an einem wichtigen Pilgerweg. Das kleine Kloster bot den Pilgern eine Herberge, die zum Jakobsgrab des Heiligen unterwegs waren. Die ursprüngliche romanische Kirche lässt sich heute nur noch erahnen. Das Gebäude besitzt einen eigentümlichen rechteckigen Chor mit Tonnengewölbe.


In der Vergangenheit hat der ursprünglich romanische Bau viele bauliche Veränderungen erfahren. Der Hauptaltar zeigt den Apostel Bartholomäus mit dem Messer und dem Buch. Die große Glocke stammt aus dem Jahre 1437. Ursprünglich war diese in der Wehrkirche Obertrübenbachs beheimatet. Eine zweite Glocke wurde 1958 von Xaver Hecht aus Kalsing gestiftet. Im Jahr 1980 erfolgte eine Kirchenrenovierung, später im Jahr 1999 wurde der Glockenturm saniert. Interessant ist auch, dass vier schöne Sitzbänke aus der ehemaligen Rodinger Stadtpfarrkirche den heutigen Innenraum und die Empore schmücken. Gottesdienste finden in der Kalsinger Kirche bei Dorffesten und Kirchweih statt. In der Fastenzeit wird regelmäßig der Kreuzweg und in den „Marienmonaten“ der Rosenkranz gebetet.

Brauchtum und Tradition prägen das Dorfleben der Kalsinger Bürger. Mit rund 90 Einwohnern gehört der Ort seit der Gebietsreform am 30.06.1971 zur Stadt Roding. Die Gemarkung Kalsing ist hauptsächlich landwirtschaftlich orientiert und umfasst eine Gesamtfläche von 1096 Hektar.

Mit dem Dorf Unterlintach und den Orten Birkhof, Söldenhof, Oberprombach, Eidenthal, Triftersberg, Marbelshof, Grub, Klessing, Kaghöfl, Eck, Oberlintach, Unterprombach sowie Wanning gehört Kalsing zur Filialgemeinde Obertrübenbach und die Kinder sind dem Schulverband Michelsneukirchen angegliedert.


In einer der ersten Gemeinden wurde in den Jahren 1960 bis 1968 in der Gemarkung Kalsing die Flurbereinigung durchgeführt. Im Jahr 2000 erfolgte die Anordnung zum Dorferneuerungsverfahren. Eine Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft erstellte ein Leitbild und hat in Begleitung des Amtes für ländliche Entwicklung sowie mit der Unterstützung durch die Stadt Roding zwischenzeitlich viele Maßnahmen verwirklichen können.

Im Hinblick auf alternative Energiegewinnung wagten einige Mutige die Investition in die Windkraft. Die Anlage präsentiert sich als gewaltiges Bauwerk in der Landschaft und setzt ein Merkmal für den Ort Kalsing.


Ein herausragendes Beispiel an Zusammenhalt bewies die Dorfgemeinschaft mit der Schaffung des Dorfplatzes, der mit dem Gebäude des Dorftreffs und dem kinderfreundlichen Spielplatz ein Zentrum dörflichen Miteinanders bildet. Die örtlichen Vereine rund um Kalsing nutzen die Räumlichkeiten rege für ihre Veranstaltungen. Die Obhut hat der im Jahr 2004 gegründete Dorfverein Kalsing übernommen.

Die FFW Kalsing konnte 2007 das 125-jährige Bestehen feiern und blickt mit einer engagierten Vorstandschaft sowie aktiven Mitgliederschar zuversichtlich in die Zukunft. Seit Generationen werden von der Altgemeinde Kalsing das Vereinswesen und die Geselligkeit mit dem Nachbarort Obertrübenbach gepflegt. Besonders spiegelt sich dies im Mitgliederstand des Sport- sowie Obst- und Gartenbauvereins und der Katholischen Landjugend wieder. Der CSU-Ortsverband erlebte in den 90iger Jahren einen neuen Aufschwung und steigende Mitgliederzahlen. Das imaginäre „Erdäpfelfest“ brillierte mit politischen Größen bei den abgehaltenen Frühschoppen.

Als letzter Bürgermeister war Josef Hecht aus Eidenthal in der Altgemeinde Kalsing tätig. Danach vertrat Johann Mühlbauer aus Unterlintach als Stadtrat der Landunion die Interessen des Ortes. Ihm folgte Landunionsmitglied Johann Schwarzfischer aus Unterprombach, zunächst als Ortssprecher, dann als Stadtrat für weitere zwei Amtsperioden. Kommunalpolitisch wissen sich die Kalsinger Bürger bestens in der Stadt Roding aufgehoben. Getragen von einer intakten Dorfgemeinschaft bieten die erfolgten Investitionen eine solide Basis. Sie schaffen die Voraussetzung für heimatliche Lebensqualität.


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