Einwohnerzahl:
362
davon männlich: 176
davon weiblich: 186
Alle Angaben Stand: 06/2007*
*Quelle Stadtverwaltung Roding

 

In der mittleren Oberpfalz ziehen die beiden Flüsse Regen und Schwarzach aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge nach Westen. Dieses abgeschiedene Land ist geprägt von ansteigenden Höhenzügen und Waldkuppen, von Bergkegeln und ihren Burgen. Wie eine Mauer durchzieht der gewaltige verwitterte Quarzgang des Pfahls das Land. In den einst königlichen Bannforsten entstanden Rodungsinseln mit Dörfern, Weilern und Einöden.

Auf halben Weg zwischen den alten Städten Roding und Neunburg vorm Wald liegt das Dorf Fronau – hochgelegen in seiner waldumsäumten Gemarkung mit 413,4 Hektar Flächengröße und rund 370 Einwohnern im September 2006.


Fronau gehörte einst zum königlichen Besitz im Regental mit dem Kaiser Heinrich II. das neu gegründete Bistum Bamberg ausgestattet hat. Später gab Bischof Otto von Bamberg den Besitz in Fronau an das Kloster Prüfening – Jahrhunderte zahlten Bauern aus Fronau den so genannten Prüfeninger Zins. Das alte Geschlecht der „Fronauer vorm Wald“ starb im 15. Jahrhundert aus, sie waren auch die Herren auf der nahen Burg Schwärzenberg, die als Teil der großen Grenzwehr in dieser Oberpfälzer Landschaft galt.



Fronau ist nicht nur reich an geschichtlichen Erinnerungen, sondern verfügt auch über wertvolle Zeugnisse dieser Vergangenheit. An die Rodungszeit des 12. Jahrhunderts erinnert der mit Bogenfriesen gegliederte Kirchturm. Ihr Patron St. Stephan weist auf die frühe Verbindung mit dem Bistum Bamberg hin. In gotischer Zeit wurde die Kirche erweitert; erhalten wurden Reste von Fresken und Deckenmalereien. Die neugotischen Altäre bewahren reiches Bildwerk aus dem späten Mittelalter und an der Empore zeugen Kreuzwegstationen des 18. Jahrhunderts von der handwerklichen Kunst der Hinterglasmalerei.

Am vierten Advent 1971 lauschten sicherlich viele Fronauer gespannt dem Radiogerät, als beim sonntäglichen 12-Uhr-Läuten im Bayerischen Rundfunk die Glocken der St.-Stephans-Kirche über das Land erklangen.

Ein noch größeres Ereignis bedeutete für die Bürger der Besuch von Diözesanbischof Dr. Gerhard Müller als er nach Abschluss der Kirchensanierung im Jahr 2005 den neuen Volksaltar während eines Gottesdienstes im Beisein vieler Ehrengäste einweihte.


Die schindelbedeckten Waldlerhäuser sind fast gänzlich aus dem Ortsbild verschwunden. Doch unmittelbar bei der Kirche ist ein altes Waldlerhaus aus dunklem Balkenwerk erhalten geblieben – das einstige Schulhaus von Fronau. Es gilt als eines der ältesten Schulgebäude Bayerns. Das heutige Schulmuseum ist in dem über 200 Jahre alten Holzgebäude eingerichtet, wo nachweislich bis 1851 unterrichtet wurde. Der Schulsaal mit Schulbänken, Lehrerkatheder, Schiefertafeln, Tintenfässern und Griffeldosen erzählt vom Unterricht um die Jahrhundertwende.

Die oben genannten Ereignisse sind es, die den Ort prägen und seine Bürger mit Stolz erfüllen. Fronau hat seinen bäuerlich-dörflichen Charakter bis in die heutige Zeit bewahrt. Zwar blieb auch hier der landwirtschaftliche Strukturwandel nicht aus, doch moderne Handwerksbetriebe und eine gute Infrastruktur ermöglichen eine solide Wohnqualität nordwestlich der Stadt Roding.

Fronau ist seiner Vergangenheit verbunden und zugleich der Zukunft zugewandt.

Die Fronauer Bürger hegen nicht nur ihre historischen Gebäude, sie pflegen auch altes Brauchtum und Traditionen. Einen großen Part an gesellschaftlichen Veranstaltungen übernehmen die örtliche Freiwillige Feuerwehr, der Schützenverein Edelweiß und der Obst- und Gartenbauverein. Auch ein Stammtisch im Wirtshaus „Zur Gemütlichkeit“ hat sich etabliert und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Mit Hilfe der Dorfgemeinschaft stellt der Schützenverein jährlich einen Maibaum auf, der schon von ferne die Gäste begrüßt. Dass sich der Ort immer sauber herausgeputzt präsentiert, dafür machen sich die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins stark. Sie schmücken nicht nur die Willkommenstafeln am Ortseingang, sondern zeigen auch an öffentlichen Anlagen pflegerischen Einsatz.

Die FFW Fronau konnte im Jahr 2005 ihr 130-jähriges Bestehen feiern. Im Rahmen des Gründungsfestes erfolgte die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses. Mit hoher Eigenleistung haben die vielen Helfer ein beispielhaftes Gemeinschaftswerk geschaffen.

Fronau gehört seit der Eingemeindung im Jahr 1971 zur Stadt Roding. Als kommunalpolitische Vertreter war von 1984 bis 1996 Hilde Hof als Ortssprecherin im Stadtrat. Danach folgte Otto Schmid und seit Frühjahr 2006 vertritt Josef Bücherl als Ortssprecher die Bürgerschaft. Parteilich sind ihre Interessen stets bei der Landunion auf offene Ohren gestoßen und die Belange der Fronauer bestens unterstützt worden.


"Wir bemühen uns, Ihnen weitere Bilder und Informationen über diesen Ortsteil in nächster Zeit
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